Balkenlage Millich

Der älteste Teil des Wohngebäudes der Familie Millich, in Siggen/Argenbühl wird auf 250 Jahre geschätzt. Es handelt sich um ein kleines Gehöft, welches immer weiter zu heutiger Größe erweitert wurde. Die Sanierung sah vor das Erdgeschoß in Massivbauweise auszuführen, im 1.Obergeschoß sollte die Fachwerkkonstruktion erhalten werden.

Die schöne profilierte Balkenlage zwischen beiden Stockwerken konnte nicht erhalten werden. Daher wurde sie nach altem Muster rekonstruiert.

Das Balkensprungmaß ist dabei größer als heutzutage, doch sind die Balkenquerschnitte entsprechend erhöht, um Verformung zu vermeiden. Das Gebälk aus Weißtanne ist sichtbar und gehobelt. Wände sind mit Streifbalken versehen, auslaufende Gefache sind mit Randbohlen begrenzt, sie bilden einen sauberen Deckenabschluss.

Das Viertelstabprofil der einzelnen Balken entspricht weitgehend den historischen Vorlagen. Nuten im unteren Balkendrittel nehmen den diagonal verlegten Zwischenboden (Fischgratausfachung) auf, der ebenfalls mit Viertelstab profiliert sowie gefälzt ist und mit 35mm Stärke die Deckenlast der Gefachfüllung aus Stroh/Lehm überträgt.

Traditionelle Holzverbindungen wie Zapfen, Aufkämmung oder Überblattung sichern den Zusammenhalt. Behandelt wurde das Gebälk mit ökologischem Färbemittel.


Eingangsfächer

Küchenbalken Rohbau

Treppenwechsel

Überblattung Balken-Unterzug

Unterzug Wohnzimmer

Wechselhölzer mit Viertelstabprofil

Wohnzimmergebälk

Wohnzimmerwand